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    Petr T | 03/08/2018

August 1968

Anfang August 1968  die Wasserballspieler Slavia VŠ Plzeň beim letzten Ligaturnier in Bratislava erkämpften die beste Platzierung in ihrer Geschichte. In der ersten Liga der Tschechoslowakischen Wasserball-Meisterschaft besetzten sie den dritten Platz hinter den professionellen Roten Stern von Košice und semi-profi UK Bratislava. Die Saison 1968 wurde auch von der erstaunlichen Atmosphäre des Prager Frühlings beeinflusst. In diesem Moment wussten wir jedoch nicht, dass die Begeisterung und die große Pläne für die Zukunft bald vorbei sein können.
Unter der Führung des hervorragenden Trainer Zdeněk Vacek spielten in der Mannschaft folgenden Spieler: Karel Jonáš, Josef Sadil, Jaroslav Novák, Stanislav Lang, Petr Tenk, Ota Boháč, Vladimir Volf, Jiří und Josef Dubský, Karel Kuchař, Josef Kutta, Vladimir Špalek, Josef Dégl und Josef Beneš.
Unterdessen fanden in Čierna pri Čope die Verhandlungen zwischen Dubček und Breschnew statt. Keiner von uns zu dieser Zeit ahnte, was passieren könnte.
Unmittelbar nach dem Turnier in Bratislava sind Standa Lang und Petr Tenk nach Košice ins Trainingslager der Junioren-Nationalmannschaft gefahren. Die Junioren dann die folgende Woche zum "sowjetischen" Lemberg für das internationale Turnier der Olympischen Hoffnung gegangen sind. Das Turnier fand am 21. bis 28. August unter Beteiligung der Sowjetunion, Ungarn, Jugoslawien, der DDR, Kuba und der Tschechoslowakei statt.
Wir sind am Morgen den 20. August mit dem Zug von Košice abgereist. Als wir in Čierna pri Čope ankamen, standen an den Grenzen Kolonien von Lastwagen, Panzern und anderer Ausrüstung der Roten Armee. Wir waren verwirrt, weil sie auf uns zusteuerten. Dieses Militär hatte kurz zuvor die militärische Übung aus der Slowakei verlassen. Wir dachten, dass die Grenzen dreht sich merkwürdig. Aber wir konnten uns nicht einmal in einem Traum vorstellen, was in kommenden Tagen passieren könnte.
Wir kamen abends in Lemberg an und einquartierten uns in einem "modernen" Hotel. Aber wir haben nicht geschlafen. Schwere Flugzeuge überflogen uns die ganze Nacht. Erst später haben wir erfahren, dass dies militärische invasive Flugzeuge waren, die unseren Flughafen besetzt haben. Früh am Morgen ein Hoteleingestellter uns heimlich mitgeteilt hat, dass wir okkupiert worden sind.
Wir haben uns gleich ein Radio besorgt und auf den kurzen Wellen die Tschechischen Funkstationen zugehört. Alle riefen um Hilfe und haben über dem heimtückischen und feigen Angriff auf die Tschechoslowakei durch die Armeen der Sowjetunion und des Warschauer Paktes informiert. Die Funkstationen wurden allmählich zum Schweigen gebracht, als sie allmählich erobert und besetzt wurden. Die letzte war Pilsen! Dann haben wir nichts mehr gehört. Wir waren für zwei Wochen komplett von der Welt abgeschnitten.
Wir haben jedoch an dem Turnier teilgenommen. Uns blieb nichts anderes übrig. Während der ersten Trainingseinheit im Schwimmstadion wollten wir unsere Missbilligung und Trotz aufzeigen, und so haben wir unsere  Nationalflagge auf Halbmast abgezogen. Aber bevor wir wieder zu dem Pool kamen, war sie wieder auf. Also haben wir es wiederholt. Und wieder ging sie nach oben. Diesmal kamen jedoch unangenehme Herren in Ledermänteln zu uns und warnten uns eindringlich, wir hätten beim nächsten Mal keine Möglichkeit mehr. Es könnte auch so verstanden werden, dass in Sibirien noch viel Platz ist.
Unser Spiel war aber sehr schwach. Der Mannschaft fehlte der Spiel-Komfort und unser Trainer brach buchstäblich zusammen. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass es mit dem Junioren-Alter von 19 Jahren in den anderen soc-demo Ländern war es ähnlich wie mit der Oktoberrevolution im November. Der Veranstalter hat das nicht überprüft, weil die Sowjets selbst die größten "Molodci" hatten. Zwei von ihnen haben sogar damit geprahlt, dass sie schon zwei Jahren für die A-Mannschaft Sowjetunion spielen. Die Aufgabe war klar: Die Sowjetunion muss gewinnen. Obwohl wir mit vollem Einsatz gekämpft haben, haben wir 1:12 verloren. Die einzigen, die das Junioren-Alter hielten, waren die Deutschen. Mit ihnen haben wir dann in einem ausgeglichenen Spiel um den vorletzten Platz verloren.
Nach dem Turnier mussten wir noch eine Woche in Lemberg bleiben. Es gab einfach keine Möglichkeit nach Hause zu kommen. Am Ende wurde der zivile Verkehr wieder aufgenommen, und wir kehrten mit dem ersten Zug in die besetzte Tschechoslowakei zurück.


Petr Tenk

In der Mitte Standa a Petr

Trauer und Wut

Trotzdem antraten wir zu den Spielen

Aus einem Spiel mit Kuba

 

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